Bei Hydraulikzylindern, die mit Hochwasser in Kontakt gekommen sind, empfehlen wir folgendes Vorgehen:
Auch wenn Hydraulikzylinder gegenüber Elektromotoren, Generatoren oder Getrieben weniger durch Hochwasser geschädigt werden, empfehlen wir bei Hydraulikzylindern die unter Wasser gestanden haben und nicht für den Betrieb unter Wasser ausgelegt waren, folgende Maßnahmen um Folgeschäden zu vermeiden.
Zur Vermeidung von oft teuren Folgenschäden raten wir ausdrücklich davon ab, nur das Hydrauliköl und etwaige elektrische Anbauteile zu wechseln, und die Zylinder einfach wieder in Betriebe zu nehmen.
Wir empfehlen folgendes Vorgehen:
- Reinigen und Trocknen: Den vom Hochwasser gefluteten Hydraulikzylinder demontieren, trocknen und innen und außen gründlich reinigen.
- Dichtungen prüfen: Die Dichtungen des Zylinders auf Beschädigungen prüfen und gegebenenfalls austauschen. Wenn die Dichtungen schon länger im Einsatz sind, sollten sie vorsorglich ausgetauscht werden.
- Alle Konstruktionsteile prüfen, insbesondere Kolbenstange und Zylinderrohr: Kolbenstange und Zylinderrohr besonders auf Beschädigungen prüfen, um spätere Schäden an der Chromschicht zu vermeiden. Kleinere Beschädigungen an verchromten Kolbenstangen können von Fachbetrieben ausgebessert werden, so dass nicht die gesamte Kolbenstange neu verchromt werden muss.
- Fachgerechte Montage und Druckprüfung: Zylinder montieren und einer Druck- und Funktionsprüfung unterziehen.
- Druck- und Funktionsprüfung: Nach dem Zusammenbau ist eine Druck- und Funktionsprüfung des Hydraulikzylinders durchzuführen, um sicherzustellen, dass der Zylinder unter Betriebsbedingungen einwandfrei funktioniert.
- Innerer Korrosionsschutz: Wenn der Zylinder nicht sofort wieder in Betrieb genommen wird, z.B. weil Gebäude oder Maschinen nach dem Hochwasser noch nicht wieder instand gesetzt sind, füllen Sie den Zylinder mit einem speziellen Korrosionsschutzöl, um Korrosion während der Lagerung zu vermeiden. Gegebenenfalls ist auch eine Neulackierung des Zylinders sinnvoll.